Vom Laternenzauber zur Touristenfalle: Der Huangpu District im Vergleich

17. Oktober 2024
Inhalt

Huangpu District und warum es uns dort im Februar besser gefallen hat

Bei unserem letzten Besuch in Shanghai waren wir zwar in den Straßen rund um den Yu Garten (豫园), allerdings haben wir es nicht hinein geschafft. Das wollten wir nun ändern. Bevor wir den Garten an sich besichtigt haben, wollten wir ein wenig durch den Huangpu Disctrict schlendern. Die alten Gebäude haben uns schon im Februar fasziniert, als wir sie allerdings nur im Dunklen und von Laternen geschmückt bewundern konnten. Uns beiden ist aber schnell klar geworden, dass es uns hier im Winter viel besser gefallen hat. Nicht nur die von den Laternen geschaffene Atmosphäre war eine andere, auch konnten wir während des Spring Festivals ungestört durch die Gassen schlendern. Zwar waren zu dieser Zeit deutlich mehr (chinesische) Touristen unterwegs, dafür wurden wir nun andauernd von Leuten angesprochen, die uns entweder etwas verkaufen wollten oder uns zu ihren Läden lotsen wollten.

Generell ist uns bei unserer jetzigen Reise aufgefallen, dass wir viel öfter von penetranten Verkäufern angesprochen wurden. Das ist uns im Februar quasi nie passiert. Das mag vielleicht zum einen daran liegen, dass im Februar weitaus weniger Ausländer unterwegs waren oder dass dies in Shanghai verbreiteter ist als in anderen Städten in China. Auch wenn viele Reiseführer davor warnen während des Spring Festivals nach China zu reisen, weil dort sehr viele chinesische Touristen unterwegs sind, sind wir anderer Meinung. Klar, die Bahnhöfe waren voll und auch die ein oder andere Touristenattraktion war überfüllt, aber dafür kann man wunderschöne Laternenfeste bewundern und die Anzahl an penetranten Verkaufsangeboten ist deutlich niedriger.

Yu Garten

Kaum haben wir den Garten betreten, atmeten wir auf, weil wir hier nicht Gefahr liefen von Verkäufern angesprochen zu werden. Wir sind durch den wunderschönen Garten geschlendert und haben uns mehr als einmal gewundert, dass man immer wieder neue Orte im Garten entdeckt, obwohl dieser eigentlich gar nicht so groß ist. Der Gelehrtengarten wurde 1559 während der Ming-Dynastie erbaut und beinhaltet sogar ein Theater!

People's Park

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die wir aufgrund des schlechten Wetters in Februar nicht gesehen haben ist der Volkspark bzw. People's Park (人民公园) am Platz des Volkes / People's Square (人民广场). Mit einem Milk Tea bewaffnet sind wir durch den Park geschlendert. Trotz der wenigen Besucher konnten wir vor allem die ältere Bevölkerung beobachten, die sich dort zum Xiangqi (chinesisches Schach) spielen, musizieren oder zum Sport getroffen haben.

Was wir dort nicht beobachten konnten, weil wir den Park nicht am Wochenende besucht haben, war die Heiratsbörse. Wie uns von Chenxi und Tianyu erzählt wurde, kann man dort hauptsächlich Eltern oder Agenten antreffen, die einen Partner oder eine Partnerin für ihre Töchter/Söhne/Klienten finden wollen.

Ein bisschen Tee

Wie schon erwähnt haben wir noch auf ein Paket von Chenxis Vater gewartet. Dieses wurde während unserer Sightseeing Tour im Hotel abgeladen und wir haben es bei einem Zwischenstopp im Hotel an der Rezeption abgeholt. Dort angekommen wurden wir erstmal geschockt. Das Paket mit einem "bisschen" Tee war riesig und wir hatten die berechtigte Sorge wie wir alles in unseren Koffer unterbringen sollten. Denn zusätzlich hatten wir auch noch das ein oder andere über chinesische Onlineshops bestellt und so immer wieder Pakete an der Hotelrezeption abgeholt.

Das Paket beinhaltete wunderschöne Verpackungen (Geschenkverpackungen können sie hier in China!) mit insgesamt 2kg Tee aus Chenxis Heimatregion. Wir haben uns sehr darüber gefreut und sind schon gespannt den Tee in Deutschland zu probieren.

Blumen und Vogelmarkt

Auf Empfehlung eines Freundes von Chenxi und Tianyu, den wir auf der Hochzeit kennen gelernt haben, sind wir abends noch zu einem Blumen- und Vogelmarkt (Lanling Flower and Bird Market) gefahren. Dort angekommen waren mehrere Gassen mit lauter Geschäften voller Blumen, Insekten und Kleintieren gesäumt. Vor allem, dass man Heuschrecken und andere Insekten als Haustiere kaufen konnte, hat uns sehr überrascht. Die Auswahl an Blumen und Pflanzen war riesig und einige der schönen Pflanzen waren für uns sehr exotisch.
Was uns hier überhaupt nicht gefallen hat, waren die Geschäfte mit Fischen, Vögeln und anderen Kleintieren. Die Tiere wurden in viel zu großer Zahl in viel zu kleinen Käfigen gehalten. Unter anderem haben wir auch Schildkröten gesehen, deren Panzer bemalt waren. Wir haben uns daher eher in Richtung der Blumen aufgehalten und sind nicht allzu lange geblieben, da wir uns die Tiere nicht weiter ansehen wollten und konnten.

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