Peking bei Tag und bei Nacht

30. Januar 2024
Leerer Tianmenplatz in Peking.
Inhalt

plus Wiedersehen zweier Brüder.

Tee, Tee, Tee

Auf Empfehlung unseres Gastgebers Mark, der uns hier in Peking schon sehr viel geholfen hat und bis jetzt immer tolle Tipps hatte, haben wir uns in einen Teeladen gewagt. Kaum standen wir vor dem Laden, sind auch schon beide Damen aus dem Laden zu uns an die Tür gekommen, um uns zu begrüßen und einzulassen. Uns wurde direkt ein Platz an einem kleinen Tisch zum Teeprobieren angeboten obwohl wir alle direkt gemerkt haben, dass auch hier nichts ohne Übersetzer-Apps geht.

Trotz der Sprachbarriere haben die beiden versucht uns ihren Tee zu zeigen und uns sofort welchen zubereitet. Wir wussten erst gar nicht, wie uns geschah. Dank der App konnten uns die beiden Damen aber die besonderen Eigenschaften der Tees erklären. Selbst lustige Anmerkungen von uns konnten sehr gut übersetzt werden und es gab viel zu lachen. Sprachbarriere hin oder her, es hat funktioniert. Mit leckerem Tee und einem leichteren (digitalen) Geldbeutel verließen wir den Laden und wurden herzlich verabschiedet.

Ein Wiedersehen unter Brüdern

Eigentlich sind wir in den Teeladen gegangen, um die Zeit nicht unnötig in der Unterkunft zu verbringen. Denn Matthias Bruder Christian hatte sich kurzfristig entschlossen, von Shanghai nach Peking mit dem Zug zu fahren, um uns in Peking begleiten zu können. Gemeinsam macht es doch mehr Spaß zu reisen, als alleine. So haben wir uns nach ein paar Monaten zum ersten Mal wieder sehen können - und es gab so viel zu erzählen und zu zeigen.

Aller guten Dinge sind drei

Ursprünglich war geplant, die verbotene Stadt zu besuchen. Doch durch die Winterferien sind viele Familien unterwegs, weshalb wir keine Tickets mehr bekommen haben. Alles war ausverkauft. Dennoch wollten wir zum berühmten Tian'anmen Platz, welcher sich direkt vor dem Haupttor zur verbotenen Stadt befindet. Um diesen betreten zu dürfen, benötigt man eine Reservierung mit seiner Passnummer. So wie bei fast allen Sehenswürdigkeiten.

Kaum sind wir aus der Metro ausgestiegen, sind wir schon in eine Passkontrolle geraten. Also erst mal Pässe raus und brav anstellen. Hier achtet man dann doch sehr genau darauf, wer hier wo hin will. Die chinesischen Pässe werden mithilfe eines Gerätes kontrolliert, an den der Ausweis gehalten und zeitgleich per Kamera ein Bild gemacht wird um Pass und Person abzugleichen. Für uns Ausländer wird der Pass manuell kontrolliert und mal genauer, mal weniger genauer inspiziert. So in der zweiten Kontrolle, in welcher man uns einfach durchgewunken hat.

Weiter in Richtung unseres Zieles, kommt auch schon die nächste Kontrolle. Diesmal mit komplettem Sicherheitscheck, Rucksack ablegen, alle Tascheninhalte zeigen und abtasten lassen. Fast so streng wie am Flughafen. Zum Glück mussten wir unsere Winterschuhe nicht auch noch ausziehen… Trotz allem haben die Beamten immer noch zurück gelächelt und Tschüss gesagt, wenn man ihnen zum Abschied gewunken hat.

Nach drei Kontrollen sind wir dann endlich an dem riesigen Platz angekommen. Und er war so gut wie menschenleer, was uns sehr überrascht hat. Wir hatten uns eigentlich darauf eingestellt, uns durch Menschenmassen durchschlängeln zu müssen. Also konnten wir uns in Ruhe Zeit nehmen, die Denkmäler zu betrachten, die in uns gemischte Gefühle ausgelöst haben…

Denkmal auf Tian'anmenplatz vor Gedankhalle des Mao

Qianmen Straße

Auf geht es in eine trubelige Straße am Abend. In der Nähe des Tian'anmen-Platzes befindet sich eine sehr geschäftige Fußgängerstraße. Hier gibt es zahlreiche Läden mit Souvenirs, Essen und Süßigkeiten. Unsere Schuhe haben an manchen Stellen vor lauter Zucker teilweise an der Straße geklebt.

Dort haben wir außerdem unsere erste Bubble Tea und Milk Tea Erfahrung gemacht. Wie überall kann man einen QR-Code scannen, direkt in Alipay oder WeChat bestellen und sich die einzelnen Angebote in Ruhe ansehen. Mit der Karte überfordert, haben wir einfach drei verschiedene bestellt und uns sofort in den Geschmack verliebt. Nicht zu süß, wie wir anfangs dachten, und sehr, sehr lecker. Bisher dachten wir, dass nur Schwarztee mit Milch gut schmeckt, aber auch die Kombination aus Grüntee und Milch ist sehr schmackhaft! Das werden wir in Deutschland auf jeden Fall auch einmal ausprobieren!

Gerade als wir aus dem Geschäft kamen, wurden wir von einer Menge Lichter begrüßt. Unsere Augen wurden von unzähligen Laternen, Lichterketten und anderen Leuchten überwältigt. Da hier gerade alle dem chinesischen Neujahr entgegenfiebern, ist alles wunderschön geschmückt.

Qianmen Straße bei Nacht, Peking

So sind wir die Einkaufsstraße noch weiter entlang spaziert und wurden von diversen Düften und Geräuschen einer Markthalle angezogen. Um auch möglichst nichts auszulassen, haben wir uns hineingewagt. Es war voll… Es gab alles mögliche zu essen, von Insekten über lebendige Mini-Skorpione. Uns wollte man auch einiges andrehen, was wir erstmal dankend abgelehnt haben. Es war doch etwas zu viel für uns und wir haben die Markthallen nach diesen vielfältigen Eindrücken wieder verlassen.

Vom Tag geschafft ging es wieder ins Hotel und schnell ins Bett, da es morgen zur "Großen Mauer" geht.

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